Wir hören mir den Ohren, aber verstehen mit dem Gehirn. Gerade das Gehirn bietet bei der Behandlung von Hörproblemen das grösste Potential, wurde bisher aber kaum mit einbezogen. Das KOJ-Institut für Gehörtherapie hat hierfür ein wirksames Gehörtraining entwickelt.
Jeder dritte Schweizer hat sie, aber die Wenigsten wollen es sich eingestehen: Hörprobleme. Doch zum guten Hören braucht es weit mehr als gute Ohren oder Hörgeräte. Denn die Verarbeitung und Entschlüsselung derakustischen Reize findet erst im Gehirn statt.Genau das wurde bisher bei der Behandlung von Hörproblemen kaum berücksichtigt. Ein Schweizer Institut für Gehörtherapie geht erfolgreich neue Wege: Audiologisches Training und Hörgeräte-Algorithmen werden in einem therapeutischen Verfahren kombiniert. Die Betroffenen können zu Hause aktiv trainieren. Nach wenigen Wochen sind Fortschritte spür- und messbar.

Hören ist Hirnsache – Mit der KOJ-Gehörtherapie kann das Hören und Verstehen gefördert und trainiert werden.
Ein Institut für Gehörtherapie in Winterthur
Im KOJ-Institut am Bahnhofplatz in Winterthur arbeiten Akustiker, Audiotherapeuten, Ingenieure und Neurowissenschaftler Hand in Hand, um Betroffenen bei Hörproblemen besser zu helfen als bisher möglich. Ein wesentliches Ergebnis der interdisziplinären Zusammenarbeit ist der Lern- computer. Zum ersten Mal ist es Menschen mit einer Hörminderung möglich, selbst aktiv zu sein und mit gezielten audiotherapeutischen Übun- gen das Sprachverstehen zu steigern. Das vom Institut entwickelte Lernprogramm passt sich dabei den Fähigkeiten und Zielen des Nutzers
an, analysiert die Fehler und stellt immer neue Übungen und akustische Umgebungen zusam- men. Die täglichen Übungen werden zu Hause durchgeführt, bei regelmässigen Terminen im Institut werden die Fortschritte ausgewertet. Nach wenigen Wochen ist der Erfolg spür- und messbar. Ein Training kann je nach Grad der Hörminderung mit oder ohne Hörsysteme durchgeführt werden. Implantate werden nach Bedarf mit einbezogen.
Wie das Gehirn hört
Das Sinnesorgan Ohr ist ständig aktiv und er- zeugt unzählige Nervenimpulse, die im Gehirn zu Tönen, Geräuschen und Sprache entschlüsselt werden. Solange man „gut“ hört, unterscheidet das Gehirn im sprachlichen Kortex automatisch zwischen unwichtigen Nebengeräuschen und sprachlichen Inhalten. Die Ohren selbst können eintreffenden Schall nicht unterscheiden. Die Fähigkeit des Gehirns, wichtige und unwichtige akustische Signale zu unterscheiden, ist eine wesentliche Leistung. Diese Leistungsfähigkeit nimmt jedoch stark ab, sobald das Ohr infolge einer Hörminderung immer weniger Impulse sendet. Das Nervennetzwerk degeneriert. Selbst wenn die Hörleistung durch ein Hörgerät wieder vergrössert wird, bleibt das Nervenzellnetzwerk der Hörverarbeitung geschwächt. Das audiolo- gische Training des KOJ-Instituts setzt genau hier an, um die akustische Verarbeitung wieder zu reaktivieren.
Andreas Koj und sein Team raten Betroffenen, frühzeitig aktiv zu werden, und laden dazu ein, die Gehörtherapie zu erproben.
«Hörverlust ist nach Karies und Kopfschmerzen die am weitesten verbreitetste Volkskrankheit. Nur wenige nehmen Hilfe in Anspruch oder sind sich der Ursache ihrer Hörprobleme überhaupt bewusst. Dabei bieten wir heute neben nahezu unsichtbaren Hörgeräten sogar wirksame Methoden des Gehörtrainings an, mit denen Konzentration, Aufmerksamkeit und Sprachverstehen in schwierigen Situationen erfolgreich verbessert werden können. Probieren Sie es aus – trainieren und stärken Sie Ihr Gehör!»

Andreas Koj
Akustiker, Audiotherapeut und Gründer des KOJ-Instituts
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