GEHÖRTRAINING

GEHÖRTRAINING

EIN BEITRAG VON CAREUM-BILDUNGSZENTRUM:

Hören kann trainiert werden

Wie bitte? Ich verstehe Sie nicht. So fängt es an. Man versteht sein Gegenüber nicht mehr oder nur zum Teil.

Man versteht die Kassiererin/den Kassierer in der Migros nicht mehr, Gespräche im Restaurant sind nur teilweise zu verstehen oder der Fernseher muss lauter gestellt werden.

Schwerhörigkeit ist ein schleichender Prozess. Viele bemerken es erst, wenn sie von anderen darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie nicht mehr so gut hören. Damit wir uns in einem Gespräch mit anderen wohlfühlen, müssen wir verstehen. Nachlassendes Hörverstehen, Schwindel, Schwerhörigkeit oder Tinnitus können die Ursachen für nicht verstehen oder nicht hören sein.

Hören kann trainiert werden
Hören kann trainiert werden

Wegen der Schwerhörigkeit wird der Umgang mit anderen Menschen anstrengend. Das Zuhören in lärmiger Umgebung ist sehr anstrengend. Irgendwann zieht man sich zurück und die Hörminderung wird schlimmer.

Ein Tinnitus wird oft von einem Hörverlust begleitet. Dabei kann die Verwendung von Hörgeräten helfen. Hörgeräte verbessern das Gehör und ein besseres Hören reduziert meist auch den Tinnitus. Der Tinnitus wird reduziert, da die Hörgeräte helfen, mehr Geräusche in das Ohr und weiter ins Gehirn zu übertragen. Denn je mehr andere Geräusche Sie hören, desto weniger werden Sie den Tinnitus hören.

Aber Hören ist nicht gleich Verstehen. Hören kann man trainieren. Hörtraining ist gleich Hirntraining. Unser Gehör besteht aus zwei zusammenarbeitenden Teilen, dem Ohr und dem Gehirn. Millionen Nervenzellen in unserem Gehirn entscheiden jede Sekunde, welche gehörten Informationen wir verarbeiten und welche wir ignorieren. Erst so verstehen wir einen bestimmten Gesprächspartner in einer Gruppe oder in einem Restaurant. Verantwortlich für das richtige Verstehen von Sprache sind die Leistungen des Gehirns und genau dort setzt die Hörtherapie an. Durch das Training wird der abgebaute Filtermechanismus reaktiviert. Für das erlangte Wissen werden wieder Synapsen gebildet und der Filtermechanismus wird wieder aufgebaut.

Die KOJ®Gehörtherapie ist die Kombination von Hörverstehenstraining und einer Hörgeräteversorgung. Mit dem KOJ-Lerncomputer trainieren Sie täglich zuhause. Und mit einem Hörgeräte lernt Ihr Gehirn wieder, richtig zu verstehen: Nach sechs Wochen Hörtraining verbessert sich das Hörverstehen um durchschnittlich 87%. Auch der Tinnitus wird nicht mehr als so störend wahrgenommen.

Klingt alles ganz einfach, ob es dann auch funktioniert, weiss man erst wenn man es probiert.

Alles dazu und weitere Infos auf koj.training und hear-it.org

Ein Artikel von Lisa Rieber


Gefällt dir unser Beitrag? Hier kannst du ihn teilen:

Facebook

Facebook
Instagram

HÖRVERLUST VORBEUGEN

HÖRVERLUST VORBEUGEN

Das Gehör wird auch als Schlüssel zum sozialen Leben bezeichnet. Hörverlust und Schwerhörigkeit können einen massiven Einfluss auf die Lebensqualität haben. Die Neurowissenschaftlerin Dr. Alexandra Kupferberg erklärt im Interview, wie man das Gehör schützen und trainieren kann.

Frau Dr. Kupferberg, was schadet dem Gehör am meisten? Ist es ein einmaliges lautes Schallereignis wie ein Rockkonzert oder regelmässiger mittelstarker Lärm wie etwa bei Berufsmusikern?

Die häufigste Ursache von Gehörverlust bei jungen Menschen ist Lärm – und zwar, wenn dieser Lärm über eine längere Zeit eine gewisse Lärmgrenze überschreitet. Je lauter der Lärm, desto kürzer darf die Beschallung sein, ohne bleibenden Schaden zu hinterlassen. Das heisst, auch wenn der Lärm nicht allzu laut ist, kann eine stundenlange tägliche Lärmbelastung mit Schalldruckpegeln um die 85 bis 95 Dezibel, wie zum Beispiel bei Musikern, zur Schwerhörigkeit führen. Aufpassen sollte man auch bei lauten Konzerten, bei denen ein ständiger Wechsel zwischen Ruhe und lauter Musik stattfindet.

Wie merkt man, ausser schlechtem Hören, dass das Gehör geschädigt ist?
Fast alle haben schon mal vorübergehend ein Pfeifen oder Klingeln im Ohr nach lauter Musik erlebt. Die starke Beschallung führt häufig zu einer Schädigung der Haarsinneszellen, die sich aber normalerweise in einigen Stunden zum grössten Teil wieder zurückbildet. Manchmal bleibt aber eine Restschädigung, die sich durch Ohrgeräusche wie Tinnitus bemerkbar macht. Ohrgeräusche sind oft die ersten Hinweise, dass die Haarsinneszellen im Ohr einer starken Belastung ausgesetzt worden waren. Deswegen sollte man so früh wie möglich einen HNO-Spezialisten aufsuchen, wenn Tinnitus nach mehreren Tagen noch nicht verschwunden ist.

Wie schützt man das Gehör vor Lärm?
Um das Gehör zu schützen, empfehle ich, dass man bei lauten Konzerten oder anderen Veranstaltungen, bei denen man lauter Musik ausgesetzt ist, Gehörschutzstöpsel verwendet. Wenn höhere Lautstärken dennoch unvermeidlich sind, sollte man sich ausreichende Ruhezeiten mit Schallpegeln unter 70 dB gönnen.

«Je lauter der Lärm, desto kürzer darf die Beschallung sein, ohne bleibenden Schaden zu hinterlassen.»
Dr. Kupferberg

Welche Gefahren gibt es, abgesehen vom Lärm, noch für das Gehör?
Weitere Gefahrenquellen für das Ohr stellen Medikamente, Rauchen und Alkohol dar. Es gibt hauptsächlich vier Arten von Medikamenten, die eine vorübergehende Innenohrschwerhörigkeit auslösen können. Das bedeutet, dass die Schwerhörigkeit sich wieder bessert, sobald das Medikament abgesetzt wird. Dazu gehören zum Beispiel Schmerz- und Rheumamittel, die Acetylsalicylsäure enthalten, Malariamittel, Zytostatika zur Behandlung von bösartigen Tumoren, Schleifendiuretika sowie bestimmte Antibiotika, die zur Behandlung von schweren Infektionen eingesetzt werden.

Was muss man bei solchen ototoxischen Medikamenten beachten?
Je kürzer der Einnahmezeitraum dieser Medikamente ist, umso geringer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass die unerwünschte Nebenwirkung eintritt. Muss man dennoch über einen längeren Zeitraum ein ototoxisches Präparat einnehmen, sollte man das Gehör regelmässig beim Arzt oder Akustiker prüfen lassen. Da ein ototoxisches Medikament das Ohr anfälliger für einen durch Lärm ausgelösten Hörverlust macht, sollte man während der Medikamenteneinnahme das Gehör besonders gut schützen.

Können Sie uns erklären, weshalb Alkoholkonsum negative Folgen für das Ohr haben kann?
Übermässiges Trinken führt zu einer toxischen Umgebung im Innenohr. Die Toxine aus dem Alkohol schädigen und zerstören die Haarsinneszellen. Vor allem sind die Haarsinneszellen betroffen, die durch niedrige Schallfrequenzen aktiviert werden. Leider sind genau diese Frequenzen für das Sprachverstehen am wichtigsten. Ausserdem kann ein hoher Alkoholkonsum über einen längeren Zeitraum zu einer Schädigung der zentralen Hörrinde des Gehirns führen. Wenn man also einen alkoholbedingten Hörverlust vermeiden will, sollte man den Alkoholkonsum auf einem vernünftigen Niveau halten. Die gute Neuigkeit ist – ein Gläschen Wein zum Abendessen darf auch mal sein. Denn interessanterweise kann ein mässiger Konsum von Wein zumindest bei Frauen das Risiko eines Hörverlustes verringern.

Wie schadet Rauchen dem Gehör?
Die in Zigaretten enthaltenen Stoffe wie Nikotin und Kohlenmonoxid verringern den Sauerstoffgehalt und verengen die Blutgefässe im ganzen Körper – auch im Innenohr. Dadurch können Gewebeschäden entstehen, die zu dauerhaftem, irreversiblem Hörverlust führen können. Es gibt aber auch hier gute Nachrichten. Zum Glück verschwindet das mit dem Rauchen verbundene übermässige Risiko für Hörverlust nach dem Aufhören relativ schnell wieder.

Welche Auswirkungen kann ein spezielles Hörtraining auf das Gehör haben?
Viele aktuelle Studien zeigen, dass ein regelmässiges computerbasiertes Training das Sprachverstehen vor allem bei Nebengeräuschen verbessert, weil die selektive Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis trainiert werden. Selbst nach zwölf Monaten waren die positiven Effekte eines multimodalen Trainings auf das Gedächtnis bei Personen im Alter von 65 bis 75 Jahren deutlich sichtbar. Des- halb unterstütze ich die Forderung nach einem speziellen Hörtraining für ältere Menschen mit Nachdruck.

“Als unabhängige Wissenschaftlerin forschte ich unter anderem auch an der Universität München und der Universität Bern sowie am Fraunhofer-Institut – hier finden Sie meine wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Bei KOJ bin ich als systemische Neurowissenschaftlerin der wissenschaftliche Kopf. Hier entwerfe ich Studien, unterstütze die Weiterentwicklung der Lernprogramme aus neurologischer Sicht, halte Vorträge und bin die Ansprechpartnerin für alle biologischen Fragen.”

Dr. Alexandra Kupferberg

Dr. Phil. Alexandra Kupferberg

Dipl. Biologie; M.Sc. neuro-cognitive psychology


Gefällt dir unser Beitrag? Hier kannst du ihn teilen:

Facebook

Facebook
Instagram

Blinde sehen mit den Ohren, Taube hören mit den Augen

Blinde sehen mit den Ohren, Taube hören mit den Augen

Unsere Sinne scheinen voneinander getrennt zu sein. Beim Wandern können wir die Landschaft nur sehen, das Zirpen der Grillen nur hören und den Geruch des Heus nur riechen. Und tatsächlich: Zunächst wird jeder Sinneseindruck ganz für sich ausgewertet – in der Sehrinde am hinteren Ende des Grosshirns, in der Hörrinde auf dem Schläfenlappen und im Riechhirn direkt über der Nase. Doch dann werden Landschaft, Geräusche und Geruch zu einem Gesamteindruck verbunden. Und wenn wir uns daran erinnern, dann sehen wir nicht nur die Landschaft, sondern meinen auch, das Zirpen der Grillen zu hören.

Mehr lesen

AUDITORISCHES TRAINING

AUDITORISCHES TRAINING

Dass das kognitive Hörtraining zu Veränderungen der Gehirnaktivität führen kann, haben wissenschaftliche Studien bereits vor 10 Jahren gezeigt (Anderson, White-Schwoch, Parbery- Clark, & Kraus, 2013; Filippini, Befi-Lopes, & Schochat, 2012; Gil & Iorio, 2010; Tremblay, Shahin, Picton, & Ross, 2009). Eine Kernspintomographiestudie hat zum Beispiel Verbesserungen der Aufmerksamkeit nach einem am Smartphone durchgeführten auditorischen Silbentraining demonstriert. Diese Verbesserung ging mit einer entsprechenden Veränderung der Gehirnaktivierung in einer Region einher, die an der auditorischen Verarbeitung beteiligt ist (Bless, Westerhausen, Kompus, Gudmundsen, & Hugdahl, 2014).

Dr. Kupferberg fasst das komplexe Thema in einem kurzen Video zusammen.

Multimodales Training ist am effektivsten

Neuere Erkenntnisse kommen aus den Studien, die multimodale oder visuelle Reize für das Training der kognitiven Funktionen benutzen. Eine Kernspintomographiestudie demonstrierte z. B. eine erhöhte Hirnaktivität in frontalen und parietalen Kortices nach dem Üben von Arbeitsgedächtnisaufgaben, die visuell präsentiert wurden (Olesen, Westerberg, & Klingberg, 2004). Eine neuere mit gesunden älteren Erwachsenen (Alter: 64-77 Jahre) mittels Kernspintomographie durchgeführte Studie benutzte computerisiertes adaptives Training mit multimodalen Aufgaben über 8 Wochen 1 Stunde am Tag und an 3 Tagen pro Woche (Kim, Chey, & Lee, 2017). Die Aufgaben zielten auf das Training von Arbeitsgedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit und den zentralen exekutiven Funktionen – das heißt, die Fähigkeit, Handlungsimpulse zu kontrollieren. Auf der Verhaltensebene brachte das Training, im Vergleich zur passiven Kontrollgruppe, signifikante Verbesserungen in Verarbeitungsgeschwindigkeit und exekutiven Funktionen, aber nicht beim Arbeitsgedächtnis. Die Trainingseffekte korrelierten mit den beobachteten Hirnaktivierungen. Im Vergleich zur Kontrollgruppe rekrutierten die Probanden der Trainingsgruppe zusätzliche Regionen im rechten frontalen und parietalen Kortex sowie die linke Insula-Region – alle genannten Areale spielen bei der kognitiven Kontrolle eine wichtige Rolle.

Wenn das Gehirn stimuliert wird, bauen Zellen neue Verbindungen auf und reagieren schnelle auf neue Reize

Eine dritte Studie berichtete von einem erhöhten Blutfluss und einer größeren funktionalen Konnektivität im „Central Executive Network“ (zentrale exekutive Gehirnregionen, die u. a. an kognitiven Funktionen wie Arbeitsgedächtnis, Problemlösen, Entscheidungsfindung beteiligt sind) und Default Mode Network (Ruhezustandsnetzwerk, eine Gruppe von Gehirnregionen, die beim „Nichtstun“ aktiv werden) nach einem Denk- und Strategietraining (Chapman et al., 2015). Als Grund für diese Veränderungen im Gehirn vermuten die Autoren unter anderem einen Zuwachs der Anzahl von Neurotransmitter-Rezeptoren als Folge der häufigen Aktivierungen. Auf diese Weise seien die Nervenzellen darauf vorbereitet, auf zukünftige Reize ähnlicher Art auch im Ruhezustand „besser“ zu reagieren. Weiterhin nehmen die Autoren der Studie an, dass die Protein- und Lipidsynthese in den Nervenzellen ebenfalls angetrieben werde, was zur Bildung oder Stärkung neuer Synapsen dienen könne. Weil diese Vorgänge Energie bräuchten, stiege die Durchblutung.

FAZIT: Viele wissenschaftliche Studien liefern Hinweise, dass computerbasierte auditorische Trainings zu positiven Veränderungen im Sprachverständnis und in der Sprachverarbeitung führen. Obwohl die Ergebnisse dieser Studien ermutigend sind, ist die gewonnene Evidenz bisher aufgrund des begrenzten Stichprobenumfangs und der Designs meist ohne gut vergleichbare Kontrollgruppen für die Zukunft noch deutlich zu verbessern.

©Copyright KOJ hearing research center 

Literatur und über den Author

https://gesund.help/wp-content/uploads/2020/01/Kupferberg-300x300.jpeg

Dr. Alexandra Kupferberg

Dr. Kupferberg (Ph. D. Systemic Neuroscience) ist wissenschaftliche Leiterin der KOJ-Institute. Durch Forschungstätigkeiten an den Universitäten Bern und München sowie am Max-Planck-Institut versteht sie die Komplexität des menschlichen Gehirns.

Quellenverzeichnis: Anderson, S., White-Schwoch, T., Parbery-Clark, A., & Kraus, N. (2013). Reversal of age- related neural timing delays with training. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 110(11), 4357–4362. https://doi.org/10.1073/pnas.1213555110

Bless, J. J., Westerhausen, R., Kompus, K., Gudmundsen, M., & Hugdahl, K. (2014). Self- supervised, mobile-application based cognitive training of auditory attention: A behavioral and fMRI evaluation. Internet Interventions, 1(3), 102–110. https://doi.org/10.1016/j.invent.2014.06.001

Chapman, S. B., Aslan, S., Spence, J. S., Hart, J. J., Bartz, E. K., Didehbani, N., … Lu, H.(2015). Neural Mechanisms of Brain Plasticity with Complex Cognitive Training in Healthy Seniors. Cerebral Cortex, 25(2), 396–405. https://doi.org/10.1093/cercor/bht234

Filippini, R., Befi-Lopes, D. M., & Schochat, E. (2012). Efficacy of Auditory Training Using the Auditory Brainstem Response to Complex Sounds: Auditory Processing Disorder and Specific Language Impairment. Folia Phoniatrica et Logopaedica, 64(5), 217–226. https://doi.org/10.1159/000342139

Gil, D., & Iorio, M. C. M. (2010). Formal auditory training in adult hearing aid users. Clinics, 65(2), 165–174. https://doi.org/10.1590/S1807-59322010000200008

Kim, H., Chey, J., & Lee, S. (2017). Effects of multicomponent training of cognitive control on cognitive function and brain activation in older adults. Neuroscience Research, 124, 8–15. https://doi.org/10.1016/j.neures.2017.05.004

Olesen, P. J., Westerberg, H., & Klingberg, T. (2004). Increased prefrontal and parietal activity after training of working memory. Nature Neuroscience, 7(1), 75–79. https://doi.org/10.1038/nn1165

Tremblay, Shahin, A. J., Picton, T., & Ross, B. (2009). Auditory training alters the physiological detection of stimulus-specific cues in humans. Clinical Neurophysiology, 120(1), 128–135. https://doi.org/10.1016/j.clinph.2008.10.005


Gefällt dir unser Beitrag? Hier kannst du ihn teilen:

Facebook

Facebook
Instagram

SOS ÄRZTE

SOS ÄRZTE

Die SOS AERZTE bietet eine flächendeckende Notfallversorgung. Bis in bevölkerungsarme Siedlungsräume im Grossraum Zürich. An 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr.

https://gesund.help/wp-content/uploads/2020/01/Favorit_Breitbild_Kopie-von-_DSC9821_NewCD-v1-0-scaled.jpg

Die Zürcher SOS-Ärzte sind 365 Tage im Jahr und das 24 Stunden am Tag im Einsatz. Ein Kraftakt, aber ein sinnvoller. Die Bevölkerung ist dankbar.

Am Sonntag bloss nicht krank werden? 

Plötzliche Erkrankungen kommen oft zur Unzeit: Die Hausarztpraxis ist gerade geschlossen, die Notaufnahme überfüllt. Was nun? Im Kanton Zürich leistet SOS AERZTE an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr mobilen Notfalldienst.  

Weinbergstrasse 68, CH-8006 Zürich, Notfall-Telefon 24h: 044 360 44 44

Ein Teenager erwacht in der Nacht mit starken Bauchschmerzen. Die Seniorin erleidet eine Verbrühung. Ein Kleinkind tritt in eine Scherbe. Eine Lebensmittelvergiftung streckt die ganze Familie nieder. Leider fallen Unfälle und Krankheiten meist wie ungeliebte Überraschungsgäste in unseren Alltag ein. In manchen Fällen müsste rasch ein Arzt aufgesucht werden. Doch oft ist der Zeitpunkt dafür mehr als schlecht. Zudem sind viele Menschen in ihrer Mobilität eingeschränkt, sei es wegen ihres fortgeschrittenen Alters, einer Behinderung oder auch fehlender Kinderbetreuung. 

Dort sein, wo man gebraucht wird

Die SOS-Ärzte im Einsatz.

Diese gravierende Lücke in der medizinischen Grundversorgung haben die Gründer der mobilen Zürcher Praxis SOS AERZTE bereits vor etwas über zwanzig Jahren erkannt. Ihr Modell: Die mittlerweile über 30 Ärzte behandeln ihre Patientinnen und Patienten zu jeder Uhrzeit, auch an Sonn- und Feiertagen – jeweils dort, wo diese sich gerade befinden. Ein speziell abgestimmtes Equipment erlaubt die Behandlung zuhause, am Arbeitsplatz oder an jedem anderen beliebigen Ort. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit anderen Partnern. In lebensbedrohlichen Fällen verständigt die Einsatzzentrale sofort die Sanität. Auch werden anschliessende Weiterbehandlungen in Koordination mit dem Hausarzt organisiert. 

Die durchgehende Erreichbarkeit, hohe Verlässlichkeit sowie das menschliche Augenmass für individuelle Lebenssituationen wissen zahlreiche Stammpatienten zu schätzen. Entscheidend für sie ist auch, dass alle Leistungen der SOS AERZTE regulär kassenzulässig sind und dadurch keine Mehrkosten auf sie zukommen. 

Engagiert in der Nachwuchsförderung

Für viele Mediziner, besonders auch in der Weiterbildung zum Facharzt, ist eine Tätigkeit bei SOS AERZTE reizvoll. Denn hier erwerben sie einen aussergewöhnlich breiten Erfahrungsschatz, bedingt durch die Vielfalt der fachlichen Herausforderungen und den Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen jeden Alters. Als anerkannte Weiterbildungsstätte steht SOS AERZTE im Austausch mit anderen Bildungsinstitutionen. Dazu gehören die Begleitung von Masterarbeiten sowie Kursangebote für Zürcher Medizinstudierende. Weiterhin besteht eine Forschungszusammenarbeit mit der Uni Zürich und ein Austauschprogramm für Assistenzärztinnen und -ärzte mit dem Spital Zollikerberg. Mehrere Betreuungsorganisationen und Stiftungen in der Region unterstützt SOS AERZTE als externer Partner durch regelmässige Sprechstunden und Dienste während Randzeiten. 

„Als SOS Arzt kann ich Menschen bei Notfällen in ihrem Zuhause behandeln und erfahre dort auch etwas über ihre Lebensumstände. Dies hilft mir sehr, dabei lösungsorientiert und menschlich vorzugehen. Ob Jung oder Alt, ob bei körperlichen oder auch seelischen Leiden —  eine ganzheitliche Betreuung mit Rücksicht auf die jeweilige Situation der Person ist mir wichtig. Und die Vielseitigkeit meiner Begegnungen erlebe ich als sehr bereichernd.“

Dipl. Arzt Nicolai Berardi, Betriebsleiter SOS AERZTE

Dipl. Arzt Nicolai Berardi, Betriebsleiter SOS AERZTE


Gefällt dir unser Beitrag? Hier kannst du ihn teilen:

Facebook

Facebook
Instagram

HÖREN IST HIRNSACHE

HÖREN IST HIRNSACHE

„Moderne Studien belegen, dass das Gehör, respektive das Gehirn trainierbar ist. Diese Tatsache ist eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für die Betroffenen.“, so die Neurobiologin Dr. Alexandra Kupferberg.

Über eine Million Schweizer hören und verstehen schlecht und etwa eine weitere Million leiden an einer beginnenden Hörminderung. Ein neues Gehörtraining kann das Verstehen spürbar verbessern undbei Erfolg Hörgeräte überflüssigmachen. Das KOJ-Institut gilt als Pionier in Sachen Gehörtraining.

https://gesund.help/wp-content/uploads/2020/01/test-2.jpg

Hören und Verstehen ist nicht das selbe. Neu ist, dass das Verstehen trainiert werden kann; Und dies sogar spielend einfach mit dem cleveren Lernprogramm von KOJ. 30 Minuten über 30 Tage … und Sie werden wieder verstehen.

Das Gehirn gilt als das grösste Potenzial bei der Behandlung von Hörproblemen, darüber sind sich Neurowissenschaftler wie Dr. Alexandra Kupferberg längst einig. Doch Betroffenen ist diese Tatsache kaum bewusst, sie setzen alle Erwartungen in ein Hörgerät und werden enttäuscht: Das Hörgerät hilft nur dem Ohr und macht alles lauter, aber kaum verständlicher. Verstehen ist eine Aufgabe des Gehirns: Das KOJ-Institut gilt als Pionier und bietet eine Gehörtherapie an, mit der Betroffene das Hören im Gehirn trainieren können.

“Schlechtes Hören erhöht das Demenz-Risiko.”
ORL-Arzt Dr. Marc Unkelbach

«Viele Betroffene glauben, dass sich alles in den Ohren entscheidet, aber das ist falsch. Wir hören mit den Ohren, aber das Verstehen passiert erst im Gehirn», erklärt Dr. Kupferberg. «Die Ohren machen zwischen einem Geräusch und einer Stimme keinen Unterschied, doch unser Gehirn schafft es, die Informationen zu analysieren und zu interpretieren. Dadurch verstehen wir eine Sprache, erkennen einen Dialekt und begreifen, was man uns überhaupt sagt. Im Gehirn entsteht dabei ein regelrechtes Feuerwerk der Synapsen .»

Hören ist Hirnsache

Unsere Ohren schlafen nicht. 24 Stunden am Tag erzeugen sie aus den ständigen Schalleindrücken unzählige Nervensignale, die ins Gehirn geleitet werden. Etwa zwei Drittel der Nervensignale sind nur Geräusche oder unwichtige Informationen. Die Leistungsfähigkeit der Hörverarbeitung im Gehirn besteht darin, eben diese Signale auszufiltern und nur die relevanten Informationen, wie die Stimme eines Gesprächspartners, zu verarbeiten. Im Alltag zeigt sich das in geräuschvollen Situationen, beispielsweise im Restaurant oder am Mittagstisch: Nebengeräusche und Gespräche überlagern sich. Das Gehirn ist gefordert und bleibt dadurch fit und leistungsfähig. Werden die Ohren aber schwächer oder durch äussere Faktoren schleichend geschädigt, wer- den immer weniger Nervensignale erzeugt. Dies hat vor allem Folgen für das Gehirn. Wie bei einem Muskel, der weniger bewegt wird, baut die Leistungsfähigkeit der Hörverarbeitung ab. Nervenzellverbindungen, sogenannte Synapsen, degenerieren bei geringer oder gar ausbleiben- der Reizung und das dichte und verzweigte Nervenzellennetzwerk wird aufgelöst. Als Folge daraus nimmt die Fähigkeit, Sprache zu verstehen, immer weiter ab. «Wir wissen zudem, dass ein schlechtes Gehör das Demenzrisiko erhöht,» sagt Ohrenarzt Dr. med. Marc Unkelbach.

Fitness für das Gehör

Das Gehör ist die Zusammenarbeit von Ohren und Gehirn: Ohne das eine funktioniert das andere nicht. Das Gehirn soll ähnlich einer geschwächten Muskulatur durch Training gefördert werden. Akustiker und Audiotherapeut Andreas Koj gründete aus diesem Grund ein Institut für Gehörtherapie, in dem Betroffenen umfassend geholfen werden kann. Durch eine Gehörtherapie wird nicht nur das Hören selbst, sondern vor allem das Verstehen und Verarbeiten von Sprache gefördert. Mit eigens entwickelten Lerncomputern können Betroffene zu Hause das Gehör aktiv trainieren und ihr Sprachverstehen verbessern. Begleitet werden sie dabei von Akustikern und Audiotherapeuten, die die Fortschritte auswerten und bei Bedarf therapeutisch angepasste Hörgeräte zur Verfügung stellen können.

“Besser Hören verbessert auch die Hirntätigkeit und das Denken.”
Prof. Dr. Gregor Hasler, Universität Friburg

In der intelligenten und therapeutischen Kombination von Technik für die Ohren und Training für das Gehirn sieht Frau Dr. Kupferberg den grossen Vorteil für die Betroffenen: «Es macht wenig Sinn, sich nur auf Technik wie Hörgeräte oder Implantate zu verlassen, wenn das Gehirn bereits über Jahre das Sprachverstehen verlernt hat. In dem Fall hören Betroffene alles lauter, aber verstehen nicht besser.» Die Verarbeitung und Interpretation im Gehirn darf nicht aussen vor gelassen werden und muss wieder aktiv gefördert werden. Prof. Dr. Hasler, der sich an der Universität Freiburg der Stress- und Depressionsforschung widmet, betont die Wichtigkeit eines guten Gehörs: «Besseres Hören verbessert auch die Hirntätigkeit und das Denken.» In der Neuro-Forschung ist dieses Wissen schon einige Jahre bekannt und auch durch Studien belegt. Dr. Kupferberg und das KOJ-Institut haben daraus eine praktikable therapeutische Anwendung entwickelt, mit der Betroffenen besser geholfen werden kann, als es bisher möglich war.

Wieder besser verstehen

Es ist ganz leicht: Lerncomputer einschalten, zuhören, antworten. 30 Minuten am Tag, rund einen Monat lang. «Das Verstehen in einer turbulenten Gesprächsrunde, bei hohem Umgebungslärm oder bei undeutlicher Aussprache – all das kann in verschiedenen Übungen nachgestellt und trainiert werden», sagt Jan-Patric Schmid, Entwickler und Diplom-Ingenieur des KOJ-Instituts. Jedes Jahr trainieren über 2000 Betroffene ihr Gehör mit dem KOJ- Gehörtraining. Unter den Nutzern sind viele Menschen, die eine Hörminderung im Anfangsstadium bemerkt hatten – sie trainieren um ihr Gehör zu stärken und so möglichst lange ohne Hörgeräte auszukommen. Dr. Kupferberg: «Entscheidend ist, das Training frühzeitig zu beginnen. Je länger die Hörverarbeitung des Gehirns unterfordert wird, desto mehr muss wieder gelernt werden.» Die KOJ-Institute finden Sie in Zürich, Zug, Luzern, St. Gallen und Winterthur.

“Als unabhängige Wissenschaftlerin forschte ich unter anderem auch an der Universität München und der Universität Bern sowie am Fraunhofer-Institut – hier finden Sie meine wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Bei KOJ bin ich als systemische Neurowissenschaftlerin der wissenschaftliche Kopf. Hier entwerfe ich Studien, unterstütze die Weiterentwicklung der Lernprogramme aus neurologischer Sicht, halte Vorträge und bin die Ansprechpartnerin für alle biologischen Fragen.”

Dr. Alexandra Kupferberg

Dr. Alexandra Kupferberg, wissenschaftliche Leitung des KOJ hearing research centers, Mitarbeiterin Universität Bern


Gefällt dir unser Beitrag? Hier kannst du ihn teilen:

Facebook

Facebook
Instagram

DIE REORGANISATION DES MENSCHLICHEN GEHIRNS

DIE REORGANISATION DES MENSCHLICHEN GEHIRNS

Viele Betroffene, Ärzte und Akustiker stellen sich die Frage, was noch getan werden kann, um Hörgeräte effektiv einzusetzen und damit deren Akzeptanz zu verbessern. Die Gehörtherapie wurde bereits vor mehreren Jahren vorgeschlagen, um die Hörgeräteversorgung zu unterstützen. Gehörtraining verbessert nicht nur das Sprachverstehen in Lärm, sondern auch kognitive Fähigkeiten werden erfolgreich trainiert (Hesse et al., 2014; Ptok et al., 2012).

Hörminderung führt zu einer Veränderungen im Gehirn

Wenn das Hören schlechter wird, erreichen immer weniger Hörsignale die höheren Anteile der Hörbahn in Mittelhirn (auditorische Thalamuskerne) und Grosshirnrinde (primäre Hörrinde und die sekundäre Assoziationsrinde) (Peelle et al., 2011). Ist der Zeitraum zwischen einer deutlichen Beeinträchtigung und dem Einsatz von Hörgeräten lang, kann es zu Veränderungen der Gehirnbereiche kommen, die für das Hören verantwortlich sind.

Wissenschaftler haben Studien mit Personen durchgeführt, die ein sogenanntes Cochlea-Implantat tragen. Träger eines solchen Implantats können auf normalem Weg, also über die Ohren, nicht mehr hören. Bei diesen Personen gibt es klare Hinweise auf eine sogenannte crossmodale kortikale Reorganisation im auditorischen und visuellen System (Chen et al., 2016; Sandmann et al., 2012; Stropahl et al., 2015; Stropahl and Debener, 2017). Was heisst das? Die für das Hören wichtigen Netzwerke im Gehirn „verlernen“ das Hören und „erwerben“ neue Fähigkeiten – sie werden zum Beispiel beim Sehen genutzt. So können Menschen, die ihr Gehör vollständig oder fast vollständig verloren haben, besser Lippen lesen und Gesichter erkennen. Dieses Phänomen kann bereits bei leichtem Hörverlust auftreten (Campbell and Sharma, 2014). Obwohl sich nur etwa 30 Prozent aller Laute und Wörter an den Bewegungen der Lippen erkennen lassen, reicht das oft schon aus, um den Sinn eines Satzes zu verstehen, wenn der Kontext bekannt ist.

Gehörlose nutzen ihre Sehfähigkeit viel effizienter als Menschen mit normalem Gehör, weil einige Bereiche des Hörzentrums vom Sehzentrum übernommen werden (Stropahl and Debener, 2017). Wenn man also einem tauben Erwachsenen eine Aufgabe gibt, die Lippenlesen erfordert, werden bei ihm auch Bereiche des Hörsystems aktiviert. Bei Normalhörenden kommt es dagegen zur Aktivierung im Broca-Areal, einer Gehirnregion, welche normalerweise für das Sprechen zuständig ist (Rouger et al., 2012). Darüber hinaus aktiviert das Lippenlesen bei Gehörlosen einen Gehirnbereich, der normalerweise bei der Verarbeitung menschlicher Stimmreize aktiv ist (der temporale Cortex). Werden durch eine Hörgeräte- oder Cochlea-Implantat-Versorgung wieder akustische Informationen gehört, kehrt sich der Prozess um (Rouger et al., 2012). Das Broca-Areal wird also wieder zunehmend fürs Lippenlesen verwendet und der temporale Cortex zum Hören – so wie es bei Normalhörenden der Fall ist.

Hören ist Hirnsache - Mit der KOJ-Gehörtherapie kann das Hören und Verstehen gefördert und trainiert werden.

Die Plastizität des Gehirns kann erfolgreich genutzt werden.

Bei chronischem Hörverlust lassen sich aber noch weitere Veränderungen im Gehirn nachweisen. In MRT-Befunden war bei Teilnehmern mit ausgeprägter Altersschwerhörigkeit beispielsweise ein deutlicher Volumenverlust in Hirnregionen festzustellen, die fürs Hören genutzt werden (Eckert et al., 2012; Lin et al., 2014; Peelle et al., 2011). Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass aus dem Innenohr weniger „akustische“ Signale das Gehirn erreichen. Diese „auditorische Deprivation“ kann also zu kaskadenartigen Einflüssen in der gesamten Hierarchie der an der Sprachverarbeitung beteiligten Regionen führen (Peelle et al., 2010). Auch die Aktivierung bestimmter Hirnregionen beim Hören kann bei Hörminderung verändert sein. Unter Verwendung der funktionellen MRT wurde die Hirnaktivität von Teilnehmern untersucht, die Sätze hörten, die unterschiedliche grammatische Schwierigkeitsgrade hatten (Peelle et al., 2011). Im Vergleich zu normalhörenden Teilnehmern reagierten die Teilnehmer mit schlechterem Gehör auf komplexere Sätze nicht mit einer entsprechenden Hirnaktivität.

Leider nimmt man die Hörprobleme oft erst dann wahr, wenn der Hörverlust weit fortgeschritten ist und man Mühe hat, bei Nebengeräuschen und in grossen Gesprächsrunden die anderen gut zu verstehen. Wichtig ist deshalb, seine Ohren frühzeitig und detailliert prüfen zu lassen. Je früher wir einen Hörverlust erkennen, desto einfacher können Sie etwas dagegen unternehmen.

Als Neurowissenschaftlerin und Leiterin des «KOJ hearing research center» ist es ihre Aufgabe und Passion, die zentrale Verarbeitung des Gehirns und die Auswirkung von Hörminderung, respektive den therapeutischen Nutzen von Gehörtraining wissenschaftlich zu untersuchen. Dabei stehen ihr in ihrem weiten Netzwerk geschätzte Kollegen der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Professoren der Neurowissenschaften beratend zur Seite. Sie alle haben dasselbe Ziel: Die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.

Andreas Koj: Akustiker, Audiotherapeut und Gründer des KOJ-Instituts

Dr. Alexandra Kupferberg

Head of Science, Medical Science Liaison, Associate University of Bern


Gefällt dir unser Beitrag? Hier kannst du ihn teilen:

Facebook

Facebook
Instagram

DAS GEHÖR IST TRAINIERBAR

DAS GEHÖR IST TRAINIERBAR

Wir hören mir den Ohren, aber verstehen mit dem Gehirn. Gerade das Gehirn bietet bei der Behandlung von Hörproblemen das grösste Potential, wurde bisher aber kaum mit einbezogen. Das KOJ-Institut für Gehörtherapie hat hierfür ein wirksames Gehörtraining entwickelt.

Jeder dritte Schweizer hat sie, aber die Wenigsten wollen es sich eingestehen: Hörprobleme. Doch zum guten Hören braucht es weit mehr als gute Ohren oder Hörgeräte. Denn die Verarbeitung und Entschlüsselung derakustischen Reize findet erst im Gehirn statt.Genau das wurde bisher bei der Behandlung von Hörproblemen kaum berücksichtigt. Ein Schweizer Institut für Gehörtherapie geht erfolgreich neue Wege: Audiologisches Training und Hörgeräte-Algorithmen werden in einem therapeutischen Verfahren kombiniert. Die Betroffenen können zu Hause aktiv trainieren. Nach wenigen Wochen sind Fortschritte spür- und messbar.

Hören ist Hirnsache - Mit der KOJ-Gehörtherapie kann das Hören und Verstehen gefördert und trainiert werden.

Hören ist Hirnsache – Mit der KOJ-Gehörtherapie kann das Hören und Verstehen gefördert und trainiert werden.

Ein Institut für Gehörtherapie in Winterthur

Im KOJ-Institut am Bahnhofplatz in Winterthur arbeiten Akustiker, Audiotherapeuten, Ingenieure und Neurowissenschaftler Hand in Hand, um Betroffenen bei Hörproblemen besser zu helfen als bisher möglich. Ein wesentliches Ergebnis der interdisziplinären Zusammenarbeit ist der Lern- computer. Zum ersten Mal ist es Menschen mit einer Hörminderung möglich, selbst aktiv zu sein und mit gezielten audiotherapeutischen Übun- gen das Sprachverstehen zu steigern. Das vom Institut entwickelte Lernprogramm passt sich dabei den Fähigkeiten und Zielen des Nutzers

an, analysiert die Fehler und stellt immer neue Übungen und akustische Umgebungen zusam- men. Die täglichen Übungen werden zu Hause durchgeführt, bei regelmässigen Terminen im Institut werden die Fortschritte ausgewertet. Nach wenigen Wochen ist der Erfolg spür- und messbar. Ein Training kann je nach Grad der Hörminderung mit oder ohne Hörsysteme durchgeführt werden. Implantate werden nach Bedarf mit einbezogen.

Wie das Gehirn hört

Das Sinnesorgan Ohr ist ständig aktiv und er- zeugt unzählige Nervenimpulse, die im Gehirn zu Tönen, Geräuschen und Sprache entschlüsselt werden. Solange man „gut“ hört, unterscheidet das Gehirn im sprachlichen Kortex automatisch zwischen unwichtigen Nebengeräuschen und sprachlichen Inhalten. Die Ohren selbst können eintreffenden Schall nicht unterscheiden. Die Fähigkeit des Gehirns, wichtige und unwichtige akustische Signale zu unterscheiden, ist eine wesentliche Leistung. Diese Leistungsfähigkeit nimmt jedoch stark ab, sobald das Ohr infolge einer Hörminderung immer weniger Impulse sendet. Das Nervennetzwerk degeneriert. Selbst wenn die Hörleistung durch ein Hörgerät wieder vergrössert wird, bleibt das Nervenzellnetzwerk der Hörverarbeitung geschwächt. Das audiolo- gische Training des KOJ-Instituts setzt genau hier an, um die akustische Verarbeitung wieder zu reaktivieren.

Andreas Koj und sein Team raten Betroffenen, frühzeitig aktiv zu werden, und laden dazu ein, die Gehörtherapie zu erproben.

«Hörverlust ist nach Karies und Kopfschmerzen die am weitesten verbreitetste Volkskrankheit. Nur wenige nehmen Hilfe in Anspruch oder sind sich der Ursache ihrer Hörprobleme überhaupt bewusst. Dabei bieten wir heute neben nahezu unsichtbaren Hörgeräten sogar wirksame Methoden des Gehörtrainings an, mit denen Konzentration, Aufmerksamkeit und Sprachverstehen in schwierigen Situationen erfolgreich verbessert werden können. Probieren Sie es aus – trainieren und stärken Sie Ihr Gehör!»

Andreas Koj: Akustiker, Audiotherapeut und Gründer des KOJ-Instituts

Andreas Koj
Akustiker, Audiotherapeut und Gründer des KOJ-Instituts


Gefällt dir unser Beitrag? Hier kannst du ihn teilen:

Facebook

Facebook
Instagram

Facebook
Facebook
Instagram